the european biennial of contemporary art
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künstler

Peter Coffin

1972, Berkeley, US Lives in New York, US

Untitled (UFO), 2008 archival inkjet photographs

TRIENT

M7

Im Jahr 1958 argumentierte Carl Jung, dass eine erhöhte Anzahl von UFO-Sichtungen als logische Konsequenz der in jener Ära allgegenwärtigen Angst vor einem Atomkrieg betrachtet werden könnte, ein „vereinigendes Symbol“ im kollektiven Unbewussten. Jungs Idee setzte voraus, dass die Anzahl der gemeldeten Sichtungen das Indiz eines größeren gesellschaftlichen Phänomens sein musste, eine „Projektionen schaffende“ Fantasie, die einer allgemeineren psychologischen Erfahrung Ausdruck verlieh. Die Häufigkeit von UFO-Sichtungen nimmt tatsächlich in Kriegszeiten zu und fluktuiert mit verschiedenen Arten der sozialen Unruhe und des psychologischen Stresses – nukleare Aufrüstung, Armut, religiöser Fanatismus –, die seit 1958 kaum weniger geworden sind. In diesem Sommer wurde ein UFO gebaut und über das Baltikum bis in den Golf von Gdansk geflogen. Es wurde von Augenzeugen bestätigt, die das Ereignis auf Handykameras, Camcordern, Digitalkameras und 35-mm-Spiegelreflexkameras festhielten. Die Bilder ähneln klassischen UFO-Dokumentationen: Sie sind körnig, verschwommen und lassen einen dubiosen Ursprung vermuten. Während das Flugobjekt in diesen Aufnahmen real und nachweisbar ist, kann die vertraut wirkende Dokumentation ein breites Spektrum der Neugier, der Skepsis und des Glaubens entfachen. Durch die Auslösung und Ermöglichung von UFO-Sichtungen soll dieses Projekt eine Denkform anregen, die der Bequemlichkeit einer rationalen Perspektive entgeht und an Pablo Picassos Maxime erinnert, Kunst sei „die Lüge, die es uns ermöglicht, die Wahrheit zu erkennen.“


Location

TRIENT

ANSELM FRANKE/HILA PELEG: "THE SOUL (or, Much Trouble in the Transportation of Souls)"

PALAZZO DELLE POSTE, VIA S.S. TRINITA’ 27, I-38100 TRIENT, ITALIEN

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