the european biennial of contemporary art
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künstler

Joachim Koester

1962, Copenhagen, DK Lives in Copenhagen, DK

Tarantism, 2007 16 mm film installation, 6’ 31’’

TRIENT

M7

Tarantismus ist ein Zustand, der in Süditalien als Resultat eines Bisses der Wolfspinne oder Tarantel angetroffen wird. Die Symptome beinhalten Übelkeit, Sprachschwierigkeiten, Delirium, verstärkte Erregbarkeit und Ruhelosigkeit. Die Körper der Opfer werden von Krämpfen geschüttelt, die einst nur durch eine Art fieberhaften Tanz kuriert werden konnten. Sogar der Bischof von Polignano, der sich im 17. Jahrhundert beißen ließ, um die Wirksamkeit der Kur zu widerlegen, fühlte sich zum Tanzen gezwungen, um seine Symptome zu lindern. Die Tarantella genannte „Tanzheilung“ trat während des Mittelalters als lokales Phänomen in und um die Stadt Galatina in Apulien auf und war in der Region bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet. Der Tanz entwickelte sich aus einer Art unkoordinierter Bewegung, bei der die Bissopfer „zitterten und ihre Köpfe umher schleuderten, mit den Knien schlotterten, mit den Zähnen mahlten und sich wie Verrückte verhielten“1, zum heutigen äußerst stilisierten Paartanz. Joachim Koesters Interesse am Tarantismus ist mit diesem ursprünglichen Sinn verbunden: dem Tanz in unkontrollierten, zwanghaften Bewegungen, Zuckungen und Krämpfen. In Tarantism hat er diese Idee verwendet, um die Bewegungen der Tänzer zu bestimmen, die in sechs individuell choreographierten Stücken erkunden, was als terra incognita des Körpers bezeichnet werden könnte.


Location

TRIENT

ANSELM FRANKE/HILA PELEG: "THE SOUL (or, Much Trouble in the Transportation of Souls)"

PALAZZO DELLE POSTE, VIA S.S. TRINITA’ 27, I-38100 TRIENT, ITALIEN

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