the european biennial of contemporary art
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künstler

Daria Martin

1973, San Francisco, US Lives in London, UK

Soft Materials, 2004 16 mm film installation, 10’ 5’’

TRIENT

M7

„Was mich [am Film] fasziniert”, so Daria Martin, „ist die grundlegende Widersprüchlichkeit des Mediums: die ephemeren Schichten und die Sinnlichkeit, seine Artikulation von psychologischen Projektionen zusammen mit der notwendigen physischen Realisierung von Imagination. Die Kamera kreist liebkosend um konstruierte Kulissen, Requisiten, Gesichter und Körper; beschreibt die skulpturalen Oberflächen dieser materiellen Elemente auf intime Weise. Und doch sind sie, wenn ihr Abbild als Lichtstrahl projiziert wird, paradoxerweise transparent und schwerelos. Ich will mich in der Verführung des Betrachters versuchen, während ich ihm Fluchtwege aus dem Spiel erlaube. Meine Implementierung gefestigter Ideale – Primärfarben, mechanische oder athletische Körper, geometrische Kulissen, glatthäutige Gesichter – wird stets durch die Präsenz von etwas Merkwürdigerem beeinflusst: Schatten, Nähte, Altern, Erschöpfung.“ Martins Soft Materials zeigt die Interaktion von Robotern, „verkörperter künstlicher Intelligenz“ – programmiert auf die Erlernung neuer Funktionen durch die Erfahrungen ihrer physischen Körper – mit einem Mann und einer Frau, die beide eine fundierte Ausbildung in Bewegung- und Körperwahrnehmung haben. Der Film spielt mit der Gegenüberstellung des Beweglichen und des Harten, Vorstellung und Materialität. Die daraus resultierenden Sequenzen sind gleichzeitig lustig und furchterregend. Sie provozieren spekulative Reaktionen auf das Problem „Mensch und Maschine“, neue Bilder einer technologischen animalischen Mimesis sowie Verbindungen zu Performance-Praktiken der 60er Jahre, die den Körper im Bezug auf physische Objekte neu zu definieren suchten.


Location

TRIENT

ANSELM FRANKE/HILA PELEG: "THE SOUL (or, Much Trouble in the Transportation of Souls)"

PALAZZO DELLE POSTE, VIA S.S. TRINITA’ 27, I-38100 TRIENT, ITALIEN

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