the european biennial of contemporary art
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künstler

Angela Melitopoulos

1961, Munich, DE Lives in Cologne, DE

The Language of Things / Die Sprache der Dinge, 2007 Video, 33’

TRIENT

M7

„Es gibt kein Geschehen oder Ding“, so schrieb Walter Benjamin im Jahr 1916, „das nicht in gewisser Weise an der Sprache teilhätte, denn es ist jedem wesentlich, seinen geistigen Inhalt mitzuteilen.“ Angela Melitopoulos’ Video-Essay Die Sprache der Dinge ist in entscheidenden Momenten mit Zitaten aus Benjamins Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen untertitelt. Stumm gesprochen erscheinen sie über den Darstellungen präzis kalibrierter Maschinerie – Karusselle, Wellenbäder und andere Apparate, die den Rausch der Geschwindigkeit ermöglichen – aus Tokios künstlichen Welten und High-Tech-Vergnügungsparks. Dinge, so Benjamin, haben eine stumme und rudimentäre Form der Sprache, sie kommunizieren mittels einer „materiellen Gemeinsamkeit“ miteinander. Diese Verbindung ist unmittelbar und magisch. Nur durch die Mitteilung von Dingen kann die Welt als ein Ganzes verstanden werden. Durch die Anwendung einer der Sprache von Technologie können die Besucher eines Vergnügungsparks sich selbst in Ekstase versetzen. Für eine Millisekunde setzt die Schwerkraft aus, und die Geschwindigkeit erzeugt pures Glück. Selbst das Videobild zerreißt. Die Technologien dieses Vergnügens sind nicht-sprachliche Effekte einer kalkulierenden Sprache der Bezeichnung: die Sprache der Menschen, die das Vokabular physikalischer Bezeichnungen beinhaltet, führt zur technischem Wissen und der Kalkulierbarkeit von Affekten. In diesem Sinne drückt die Sprache der Dinge mittels der Technologie eine Art von Gemeinsamkeit aus, durch die sich die Welt als ein ungeteiltes Ganzes begreift.


Location

TRIENT

ANSELM FRANKE/HILA PELEG: "THE SOUL (or, Much Trouble in the Transportation of Souls)"

PALAZZO DELLE POSTE, VIA S.S. TRINITA’ 27, I-38100 TRIENT, ITALIEN

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